Kirgisienprojekt



Ein "Länderspiel" zum Auftakt des Kirgisienprojektes lieferten sich die Mannschaften der Sebastianschule Raesfeld (Kirgisien) und des Ochtruper Gymnasiums (Niederlande) an den Brettern. (Fotos: Sebastianschule)

Kirgisien schlägt Holland

Außergewöhnliches Unterrichtsprojekt


Raesfeld
(pd). Das asiatische Land Kirgisien steht im Februar im Mittelpunkt des Unterrichts des dritten Jahrgangs der St.-Sebastian-Schule. Warum beschäftigen sich Raesfelder Grundschüler mit "Kirgisien", einem Land, von dem selbst viele Eltern wahrscheinlich nicht einmal ganz genau wissen, wo es liegt? Was hat das Ganze mit Schach zu tun? Und warum treffen sich die Raesfelder Grundschüler deshalb mit Gymnasiasten aus Ochtrup?

Antworten auf diese Fragen liefert das Partnerschulprojekt, das vom Deutschen Schachbund in diesem Schuljahr anlässlich der Schacholympiade initiiert wurde. Gastgeber der Schacholympiade, des weltweit bedeutendsten Schach-Mannschaftswettbewerbs, ist im November 2008 nämlich die sächsische Landeshauptstadt Dresden.

180 Schulen aus Deutschland und Österreich haben sich darum beworben, Partnerschule von einem der 162 Mitgliedsländer des Weltschachverbandes zu werden. Eine Partnerschule soll sich inhaltlich im Unterricht mit ihrem Partnerland beschäftigen und mit einer kleinen Präsentation "ihre" Nationalmannschaft bei der Eröffnungsveranstaltung der Olympiade in Dresden willkommen heißen. Der Schachweltmeister Wladimir Kramnik aus Russland nahm zu Beginn des Schuljahres in Hamburg die Auslosung vor und zog für die Sebastianschule das Los "Kirgisien", für die Raesfelder Kinder und Lehrer ein unbekanntes, aber sehr interessantes Land.
Im November fahren also mindestens zwei Raesfelder Kids als Botschafter Kirgisiens zur Schacholympiade nach Dresden. Zudem kann sich die Schachmannschaft der Sebastianschule für die Schulschach-Finalrunde qualifizieren, die während der Olympiade ausgetragen wird.

Ein erstes Freundschaftsspiel zur Vorbereitung gab es jetzt gegen ein Unterstufenteam des Gymnasiums Ochtrup. Den Vergleich mit dem Gymnasium Ochtrup - der Partnerschule der Niederlande gewannen die Raesfelder Denksportler mit 5,5 zu 3,5.


Mit den Flaggen der Niederlande und Kirgisiens (r.) präsentierten sich die Teams. (Fotos: Sebastianschule)

www.sebastianschule.de

 

Kirgisien Kirgisistan Kyrgysstan

Kirgisien, Kirgisistan, Kyrgysstan alle Namensbezeichnungen meinen das selbe Land, die Region der ehemaligen Sowjetunion, dessen Einwohner ihre nationale Identität durch die Rückbesinnung auf ihre turksprachige Kultur stärkten und Kyrgysstan als Landesnamen wählten. Die Präsidialrepublik mit gut fünf Millionen Einwohnern liegt im Hochgebirge Tianshan. Die höchsten Erhebungen erreichen 7439 Meter (Dschengisch Tschokusu) und 7134 Meter. Die Bevölkerung konzentriert sich vor allem im Tschüital im Norden und dem Ferghanatal im Süden sowie in geringerem Maße in Bergtälern wie dem um den großen See Yssykköl. In den Niederungen herrschen urbare Steppen vor, in höheren Lagen alpine Wiesen, Weiden und Wälder sowie Gletscher. Das Land grenzt an Kasachstan, China, Tadschikistan und Usbekistan.

 
05. Februar 2008

 

Sebastianschüler glänzten als "Kirgisen" beim Schach

Von Michael Klein am 6. Februar 2008 12:01 Uhr

RAESFELD Sie zeigten sich topfit und ohne Spur von Mattigkeit. Der erste Auftritt der Schach-AG der St. Sebastianschule als Partnerschule Kirgisiens war erfolgreich.

Treten unter den Landesfarben Kirgisiens als Schachexperten an die Bretter: Die Spieler der Sebastianschule Raesfeld.
Foto: Sebastianschule
Beim Vergleich an neun Brettern mit dem Gymnasium Ochtrup (Partnerschule der Niederlande) gewannen die jungen Denksportler jetzt mit 5,5 : 3,5.

Wie kommt es überhaupt dazu, dass Raesfelder Schüler stellvertretend für das Land Kirgisien unter dessen Landesflagge ein Länderspiel absolvieren dürfen? Ganz einfach: Im November 2008 findet in der sächsischen Hauptstadt Dresden das größte Schachevent der Welt statt: die Schacholympiade.
Die Nationalmannschaften aller 162 Mitgliedsländer des Weltschachverbandes Fide sind dort vertreten.

Unterrichtsprojekt

Die Deutsche Schachjugend hatte im Rahmen der Aktion "Partnerschulen der Schacholympiade" allen teilnehmenden Ländern Partnerschulen zugelost. Eine Partnerschule soll sich inhaltlich im Unterricht mit ihrem Partnerland beschäftigen und mit einer kleinen Präsentation "ihre" Nationalmannschaft bei der Eröffnungsveranstaltung der Olympiade in Dresden willkommen heißen.

Der aktuelle Schachweltmeister Wladimir Kramnik aus Russland nahm - als Schirmherr der Aktion - in Hamburg die Auslosung vor und zog für die Sebastianschule, die sich als eine von fast 200 Schule beworben hatte, das Los "Kirgisien" - ein für die Kinder unbekanntes, aber sehr interessantes Land.

Noch in diesem Monat lernen die Kinder des 3. Jahrgangs der Sebastianschule in einem Unterrichtsprojekt das Partnerland Kirgisien kennen. Früher Teil der Sowjetunion, liegt das 5 Mio. Einwohner-Hochgebirgsland eingebettet zwischen Kasachstan, China, Tadschikistan und Usbekistan.

Die Projektergebnisse werden der Öffentlichkeit präsentiert. Voraussichtlich im April/Mai finden übrigens überregionale Schachturniere statt, bei denen sich das Raesfelder Schachteam mit anderen Partnerschulen messen kann. Im November bei der Schacholympiade in Dresden ist auf jeden Fall eine kleine Delegation der St. Sebastianschule eingeladen, um die Projektergebnisse vor Ort vorzustellen. Gegebenenfalls ist dann auch das Schachteam der Schule dabei - wenn es sich denn bei den Frühjahrsturnieren für die Finalrunde qualifiziert haben sollte, die zeitgleich mit der Olympiade stattfindet.

 

 

Fotos vom "Länderspiel" NL - Kirgisien