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Info-Abend in der St.-Sebastian-Schule

Martin Hillenbrandt gab Eltern wichtige Tipps zum Thema Hausaufgaben der Grundschulkinder. (BZ-Foto)

"Kinder nicht unter Druck setzen"

Raesfeld (geg). Hausaufgaben, das ist keine Ärgeranleitung für Kinder - und keine Herausforderung für Eltern zu zeigen, was sie können. Und damit ist bereits eine ganze Menge gesagt. Der Diplom-Psychologe Martin Hillenbrandt beleuchtete vor zahlreichen Eltern die Hausaufgabensituation bei Grundschulkindern. Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatte der Förderverein der Sebastian-Schule in Kooperation mit dem Bildungswerk. Hausaufgaben dienten der Festigung, Vertiefung und Erweiterung des in der Schule gelernten Stoffes. Sie sollen Schüler zum selbstständigen Arbeiten anregen und befähigen, berichtete Hillenbrandt. "Hausaufgaben sind die Vorbereitung für Klassenarbeiten, und da sitzen die Eltern auch nicht daneben und geben Hilfestellung", so der Psychologe.

Die Motivation der Kinder zur Schule zu gehen, sei zum Termin der Einschulung meist recht groß. Eltern sollten am Anfang beobachten, wie das Kind mit den Aufgaben zurecht kommt - und so wenig wie möglich eingreifen. Das Ziel der Grundschulzeit sei, eine Selbstständigkeit zu erreichen. Denn die Kinder, die am Ende der vierten Klasse nicht selbstständig arbeiten können, gehören auf keinen Fall aufs Gymnasium. Und auch den Besuch des Nachhilfeunterrichtes empfiehlt Hillenbrand nur für eine kurze Zeit. Eltern müssten sich selbst "an die Kandarre" nehmen und begreifen, dass die Hausaufgaben nicht perfekt sein müssen. Nicht die Fehlerfreiheit sei das Ziel der Aufgaben, sondern das Befassen mit dem Thema.

Die Lehrperson möchte erfahren, ob das Kind mit dem Stoff zurecht kommt. "Der Lehrer ist der Boss", so Hillenbrandt. Und wenn der zufrieden ist, sollten die Eltern nicht andere Maßstäbe ansetzen. Allerdings müsse das Kind vor Überforderung geschützt werden. Die Vollständigkeit der Aufgaben solle nicht um den Preis der Entmutigung erreicht werden, sondern dann doch gemeinsam mit der Lehrperson über ein angemessenes Pensum nachgedacht werden.

"Aber oft ist die fehlende Gelassenheit der Eltern das Problem", weiß der Psychologe, der nur zu oft in der Beratungsstelle erfahre, dass Eltern sich auch durch die Umwelt unter Druck setzen lassen und ihren Kinder dadurch einfach zu viel zumuten. Und ganz wichtig: "Kinder sollen für sich und nicht für eine Belohnung arbeiten", übt Hillenbrandt Kritik an dem verbreiteten Brauch, Kinder für gute Noten zu bezahlen. Wenn es doch nicht klappt, wie es soll, empfiehlt Hillenbrandt: "Ruhe bewahren, beobachten wo genau es hakt und Rücksprache mit dem Lehrer halten".

15. November 2006

 


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